Fremdenfeindlichkeit und die Klimakatastrophe

Trotz der ausdrücklichen Warnungen vor der demnächst unausweichlichen Klimakatastrophe von Seiten der Wissenschaft scheinen Politik und Wirtschaft taub. Die Möglichkeiten, dem Desaster entgegenzusteuern, schwinden täglich. Handlungsbedarf besteht jetzt – im kleinen Zeitfenster, das der Weltbevölkerung noch bleibt, um ihren Planeten zu retten und den Lebensraum der zukünftigen Generationen zu sichern. Doch welche Wege führen aus der Bewegungslosigkeit? Wie können die starren Fronten aufgebrochen werden, damit endlich ein echter Dialog für Klimaschutz entsteht?
Der Sozialpsychologe Dr. Josef Berghold zieht in seiner wissenschaftlichen Arbeit Parallelen zwischen der Verleugnung der Klimakatastrophe und dem Rassismus und bezieht sich dazu auf die bekannten Positionen von Gruppen am rechten Rand des politischen Spektrums in den USA.
Beide basieren auf einer angeblich allgemein gültigen (im Falle des Rassismus oft als quasi „gottgegeben“ dargestellten) Ordnung, welche die Welt in gegensätzliche Gruppen – Starke und Schwache, Sieger und Verlierer, Tätige und Untätige, Erfolgreiche und Erfolglose, Gewinner und Verlierer – unterteilt. Die Ausbeutung der Natur und der Schwächeren in der Gesellschaft ist in dieser polarisierten Weltsicht völlig logisch.
Diese Politik dient der Zementierung der  vorherrschenden Machtverhältnisse und soll jede Veränderung des Status Quo verhindern. Die aktuelle Flüchtlingsproblematik führt uns die Auswirkungen einer solchen Politik vor Augen zumal die Klimakrise ein wichtiger Mitauslöser von Bürgerkriegen ist. Die dadurch ausgelösten Wanderungsbewegungen führen wiederum zu Überfremdungsängsten und Abwehr in Aufnahmegesellschaften. Die Effekte des Phänomens betreffen uns also alle, egal wo wir leben, und es besteht die Notwendigkeit zu handeln: im Rahmen von globaler Solidarität und Interessenausgleich.