BILDUNG IM KONTEXT VON GLOBALISIERUNG UND KOLONIALITÄT
Für die vom Sir Peter Ustinov Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen gemeinsam mit der Stadt Wien eingerichteten „Sir Peter Ustinov Professur der Stadt Wien“ konnte für das Sommersemester 2020 die international renommierte Soziologin und Kulturanthropologin, Dr. Eva Kalny, als Gastprofessorin gewonnen werden.
Inhaltlich setzt sich die Vorlesung mit dem Themengebiet Bildung im Kontext von Globalisierung und Kolonialität auseinander.
Zahlreiche zentrale Wissensbestände, auf die wir aktuell zurückgreifen, gehen auf das 19. Jahrhundert zurück und somit auf eine Zeit, in der Nationalismus ebenso wie wissenschaftlicher Rassismus und Sexismus umfangreich entwickelt und verankert wurden. Angesichts tiefgreifender Veränderungen in den sozialen Beziehungen und ökonomischen Rahmenbedingungen im Kontext neoliberaler Globalisierung ist es dringend nötig, Bildungsinhalte und -kompetenzen so zu gestalten, dass sie die unter den Bedingungen von Kolonialität ausgegrenztenPerspektiven und Erfahrungen miteinbeziehen und so der Schlüssel für ein demokratisches Miteinander und für ein friedliches Zusammenleben im Sinne von Global Citizenship sein können.
Die Vorlesungsinhalte zeigen die Grenzen vorherrschender Konzepte sowie alternative Wissensbestände auf und gehen der Frage nach, wie diese in Bildungsprozesse miteinbezogen werden können.
Ziele sind die Entwicklung eines Eurozentrismus-kritischen Herangehens an tradierte Inhalte, die Vermittlung und Stärkung der Kompetenz zur eigenständigen Reflexion über kolonialistische und rassistische Kontexte, sowie die Präsentation von und Reflexion überalternative Ansätze der Wissensvermittlung und die Aneignung der erforderlichen Kompetenzen für Global Citizenship im 21. Jahrhundert.