Verschwörungsmythen und Radikalisierung
30. Mai – 31. Mai 2022
(Leitung | Dr.in Astrid Seville)
Die Wahl des diesjährigen Konferenzthemas Verschwörungsmythen und Radikalisierung steht vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Die gesundheitliche, soziale und gesamtgesellschaftliche Krise der letzten beiden Jahre hat eine Vielzahl von Ängsten und Unsicherheiten befördert und Fragen aufgeworfen. Zur Erklärung werden oftmals Verschwörungsmythen herangezogen, die durch pseudorationale Deutungsmuster und die Identifizierung Schuldiger ein Stück weit Sicherheit vermitteln möchten. Verschwörungsmythen, Fake News und alternative Wahrheiten haben heute Hochkonjunktur und werden speziell in den sozialen Medien verbreitet und erzeugen dort Filterblasen und Echokammern. Dies hat dazu beigetragen, dass sich Teile der Gesellschaft radikalisiert haben und der gesellschaftliche Zusammenhalt verloren zu gehen droht. Der österreichische Verfassungsschutz geht davon aus, dass von den MaßnahmengegnerInnen momentan eine besonders große Bedrohung für die öffentliche Sicherheit ausgeht.
Der erste Tag steht unter dem Titel Radikalisierung und Selbstverhärtung als soziales und politisches Phänomen. Drei Vorträge und eine Podiumsdiskussion beschäftigen sich an diesem Tag unter anderem mit der aktuellen Gefahrenlage, der Rolle der sozialen Medien bei Radikalisierungsprozessen sowie dem Thema der Selbstverhärtung. Der zweite Tag unter dem Titel Wissen, Bildung und Kommunikation als Aufklärung? wird sich mit möglichen Gegenstrategien, der Rolle der Wissenschaftskommunikation sowie der Vermittlung von Wissen beschäftigen.
Anmeldung unter: office@ustinov.at | Ort: Ringturm (1010 Wien, Schottenring 30, 20. Stock)
PROGRAMM
Tag 1 | 30. Mai 2022
Radikalisierung und Selbstverhärtung als soziales und politisches Phänomen
13:30 – 13:45 | Eröffnung | Hannes Swoboda und Astrid Séville
Vortrag (1) | 14:00 – 15:00 | Julian Müller | Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Bamberg | Geschichten und Bilder von Selbstverhärtung und Radikalisierung
Vortrag (2) | 15:00 – 16:00 | Natascha Strobl | Politikwissenschaftlerin, Expertin für Rechtsextremismus und Autorin | Rechtsextremismus und radikalisierter Konservatismus
Vortrag (3) | 16:30 – 17:30 | Markus Brunner | Sozialpsychologe und Soziologe, Sigmund Freud Privat Universität und Florian Knasmüller | Sozialpsychologe, Sigmund Freud Privat Universität | Protest und Radikalisierung in Corona-Zeiten
Podiumsdiskussion | 19:00 – 20:30
Gerüchte – Mythen – Radikalisierung. Was tun?
(Moderation | Robert Misik, Journalist und Autor)
- Andreas Speit | Rechtsextremismusexperte, Sozialökonom und Publizist
- Ulrike Schiesser | Psychologin und Psychotherapeutin, Bundesstelle für Sektenfragen
- Ruth Wodak | Sprachwissenschaft, Universität Wien und Lancaster University
Tag 2 | 31. Mai 2022
Wissen, Bildung und Kommunikation als Aufklärung?
Vortrag (4) | 09:00 – 10:00 | Elke Ziegler | Wissenschaftsjournalistin, ORF| Wissenschaftskommunikation in der Krise
Vortrag (5) | 10:00 -11:00 | Helena Mihaljevic | Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin | Digitale Verschwörungsmythen algorithmisch erkennen
Vortrag (6) | 11:30-12:30 | Maria do Mar Castro Varela | Institut für Soziale Arbeit, ASH Berlin | Fragilität und Solidarität kommunizieren
Abschluss | 12:30-13:00 | Ergebnissicherung und Abschlussdebatte
ONLINE-Workshop mit Lehrer*innen: Verschwörungstheorien und Fake News – Was tun im Klassenzimmer?
31.05.2022 | 15:00-17:30 UND 01.06.2022 | 15:00-17:30
ANMELDUNG | office@ustinov.at
Der Workshop wird vom Demokratiezentrum durchgeführt und findet online statt. Die TeilnehmerInnenanzahl ist begrenzt.
Theoretischer Input | Was sind Verschwörungstheorien und Fake News, wie entstehen Filterblasen und welche Auswirkungen haben sie auf unsere Gesellschaft?
Vorstellen der TEACH Studie | Was sind die gängigsten Verschwörungstheorien in Österreich und Deutschland?
Praktische Ansätze | Aufdeckungsmethoden und Übungen für den Umgang mit Fake News und Verschwörungstheorien?